Rom - Lauter olle Steine
Heute Morgen sind wir in der Morgendämmerung in Civitavecchia eingelaufen, das ist nur ein kleiner Hafen, aber von da aus kann man wenn man möchte nach Rom fahren. Das wollten wir auch, nur wir wussten noch nicht genau, wie. Meine Mima hatte gelesen, das man mit dem Zug hinfahren konnte, das wollten wir auch. Weil die Ausflüge, die vom Schiff aus angeboten wurden, waren nämlich viel zu teuer. Da sollte einmal nur Busfahren nach Rom schon 80 EUR kosten, das war meiner Mima und dem Chris viel zu viel.
Na ja, erst einmal haben wir gut gefrühstückt, dann sind Leo und ich in die Rucksäcke geklettert, weil wir wussten ja schon wie wir nach Rom kommen, wir werden ja immer brav getragen. Die Mima und der Chris sind dann vom Schiff gegangen und wollten nach dem Bahnhof suchen, aber da waren so Leute, die haben Bustaxis nach Rom angeboten,und das kostete dann nur 17 Euro statt 80, das haben wir dann auch gemacht. Wir mussten auch gar nicht lange warten, bis der Bus abfuhr. Erst ging es ein Stück an der Küste lang. Wir haben vom Bus aus nochmal schön auf die Liberty im Hafen schauen können, außerdem lag da noch die Mein Schiff 3, der waren wir auch schon in Monte Carlo begegnet, man trifft sich halt immer wieder.
Dann ging es durch das Hügelland bis der Verkehr dichter wurde und wir langsam nach Rom kamen. Das Bus-Transfer-Taxi hat uns auch bis zum Bahnhof gebracht. Da war noch so ein Mann im Bus, der hat aufgepasst das wir auf der Fahrt keine Dummheiten machen, der hat dann auch Tickets verkauft für eine Stadtrundfahrt im Hoppel-Bus. Das ist so ein Bus der hat oben gar kein Dach, damit man besser gucken und fotografieren kann, der fährt immer kreuz und quer durch die Stadt und man kann ein- und aussteigen wo man möchte, den ganzen Tag für 20 Euro. Das ist doch praktisch wenn man nicht viel Zeit hat. Einmal bezahlen und immer wieder fahren, das haben wir dann gemacht. Und wir brauchten uns nicht mit den Chaos-Italienern rumärgern. Die fahren hier in Rom nicht nur komisch Auto, die haben auch so doofe Tretroller, die sind auch immer überall im Weg.
Rom ist eine schöne Stadt, die schon ganz alt ist. Hier hat schon Cäsar gelebt, Leonardo da Vinci, Bun Hur, Asterix und Rudi Völler. Und alle haben ihre Spuren hinterlassen. Als erstes sind wir an einem großen Brunnen vorbeigefahren, der Fontana delle Naiadi. Dadrauf waren Figuren von Najaden, das sind Wassernymphen. Aber das Wasser war abgestellt, die haben wohl die Wasserrechnung nicht bezahlt.
Dann war da noch ein großes weißes Denkmal, das Nationaldenkmal. Das wurde gebaut, um an den König Vittorio Emmanuele zu erinnern, weil der war im 19. Jahrhundert
mal wichtig. Das ist ganz aus weißem Marmor und die Römer sagen auch so komische Sachen wie "Eisberg" oder "Gebiss" dazu. Schon Asterix hat ja festgestellt - die spinnen diese Römer!
Als nächstes sind wir an so einer übergroßen Suppenschüssel vorbeigekommen. Das nannte sich Kolosseum, da standen ganz viele Leute vor, die wollten alle von drinnen gucken. Von unserem Hoppelbus aus konnten wir aber auch ganz gut reinsehen. Ich weiß gar nicht, warum die Leute alle da rein wollen, da drinnen ist alles durcheinander und kaputt.
Mima hat erzählt, früher waren hier
Gladiolenkämpfe. Die Gladiolen waren bei Cäsar Gefangene, die da den wilden Tieren zu Fraß vorgeworfen wurden. (Mima meint aber die heißen Gladiatioren, Gladiolen wären Blumen, auch gut, dann halt
Gladiatoren). Und ganz viele Leute haben zugeguckt und sich gefreut, wenn wieder ein Gladiator gefressen worden ist. Das wäre doch heute auch ein Job für Leo. Den ganzen Tag faul rumliegen und ab und
zu einen Touristen fressen. Hat dazu noch den Vorteil, ich wäre das lästige Vieh endlich los!
Wenn man um das Kolosseum runfährt sieht man, dass das an einer Seite ganz kaputt ist. Mima meint, das war der Rudi Völler, der hat das mit seinem Fußball kaputtgeschossen. Ha, ha, die meint wohl, sie könnte mich für dumm verkaufen. Das war gar nicht der Rudi Völler, das war schon viel früher der Asterix, der hat das mit seiner Zaubertränkekraft kaputtgemacht. So wie davor schon die Nase von der Cleopatra da in Ägypten, danach durfte er sich dann nirgendwo mehr blicken lassen und ist zurück nach Gallien gezogen, und hat die Römer da weiter verhauen.
Gleich nebenan ist ein Zirkus, der Circus Maximus. Ich hatte mich schon gefreut, Zirkus gucken, aber auch da war alles ganz kaputt. Meine Mima hat erzählt, früher bei Cäsar und den Gladiolen gab es hier Wagenrennen. Fast so wie heute der Schumacher und der Rostberg in der Formel Eins, nur nicht mit echten Autos, sondern so Waschzubern auf Rädern, die von Pferden gezogen worden sind. Und als Preis gab es damals nicht ein paar Millionen Dollar, sondern den Kuss einer schönen Frau. Iiiih, knutschen als Preis, ist ja eklig! Da hätte ich lieber den Wagen als Pool in meinen Garten gestellt und aus den Pferden Frikandeln gemacht. Wäre doch viel sinnvoller gewesen.
Mima meint jetzt fahren wir in ein neues Land. Hä? Ja, das Land heißt Vatikanstaat und ist das kleinste Land der Welt. Hier wohnt der Papst und der Vatikanstaat hat auch die größte Pinguinkolonie der Welt. Diese schwarz-weißen Frackträger laufen hier überall rum, genauso wie Männer die sind ganz schwarz angezogen, das sind Priester. Priester sind Männer die in den Kirchen wohnen und aufpassen, das die Leute in der Messe richtig singen, nicht den ganzen Meßwein austrinken und den Klingelbeutel nicht klauen.
Hier im Vatikanstaat sind wir aus unserem Hoppelbus ausgestiegen und haben und ein bischen umgeschaut. Da ist ein großer Platz, der nennt sich Markusplatz und da steht Peters Dom. Das ist die größte Kirche in Rom, die gehört Peter Pan, deshalb heißt die auch Petersdom. Da haben wir aber nur von außen geguckt, da sollte man sich nämlich auch in einer lange Schlange anstellen, um sich auch drinnen umschauen zu können. Macht aber nichts, ich kenne doch schon ein paar Kirchen von innen, schließlich waren wir doch vor ein paar Tagen erst in Barcelona auf dieser Baustellenkirche.
Mima war dann noch in einem Laden und hat ganz viele Postkarten gekauft, das macht die immer wenn wir unterwegs sind. Und dann hat die auch noch eine von den Postkarten an sich selbst geschrieben. So ein Unsinn, die muss doch eigentlich auch so wissen, dass sie in Rom war. Aber die sagt, die macht das wegen der Briefmarke und weil sie hat noch nie Post aus dem Vatikan bekommen. Na ja, mir soll's egal ein, solange sie nicht unser ganzes schönes Geld dafür ausgibt...
Im Anschluß sind wir etwas in die andere Richtung gelaufen zum Tiber. Der Tiber ist ein Fluß, der durch Rom fließt. Wir haben am Ufer gestanden und uns umgeschaut. Der Tiber ist ganz schön dreckig, aber das sieht wohl nur so auch, weil das Wasser schlammig ist. Trinken kann man das aber wohl eher nicht und mich waschen will ich lieber auch später wieder auf unserem Scbiffchen.
Das war auch eine Brücke über den Tiber, da standen so Engelsfiguren drauf. Auf der anderen Seite von der Brücke war dann auch die Engelsburg, das war wohl das Zuhause der ganzen Engel. Aber auch da haben wir nur von außen geschaut und eine Weile lang einfach nur dagestanden, und den Straßenmusikern zugehört. Das hat richtig Spaß gemacht, so einfach mal den Urlaub genießen.
Nach einer Weile sind wir wieder in unseren Hoppelbus gestiegen und weitergefahren, gibt noch so viel mehr zu sehen. Viele schöne alte Häuser, alte Kirchen. Hier ist irgendwie alles alt, die haben anscheinend kein Geld, um was neues zu bauen. Macht aber nichts, die alten Sachen sehen auch immer ganz toll aus, auch wenn sie manchmal ein wenig kaputt sind. Asterix war anscheinend nicht nur am Kolosseum.
Manchmal haben hier auch die Treppen Namen, diese hier hieß spanische Treppe. Lustig, eine spanische Treppe in Italien. Eine französiche oder deutsche oder englische Treppe habe ich aber nicht gefunden.
Dann war da noch ein großer Brunnen, die Fontana die Trevi. Hier ging sogar das Wasser, sah toll aus. Mima hat erzählt, hier ist mal ein berühmter Film gedreht worden - „La Dolce Vita“. Kenn' ich zwar nicht, das liegt wohl daran das der Film schon etwas älter ist. Die Schauspielerin in dem Film hat hier in der Fontana di Trevi gebadet. Das musste die wohl, weil die hat nur so ein kleines Hotelzimmer gehabt, mit ganz ohne Bad und Dusche und dann hat die halt hier gebadet, geht auch.
Nu war unsere Runde im Hoppelbus zu Ende und wir waren wieder am Bahnhof. Bis unser Taxi-Bus uns wieder zurück zum Schiff gebracht hat, war noch etwas Zeit da haben wur uns noch die Terme di Diocleziano. hier direkt am Bahnhof angeschaut. Thermen waren die Schwimmbäder von früher. Im alten Rom hatten die Häuser überhauptgarkeine Badezimmer, wenn die Leute sich waschen wollten, mussten sie in die Therme gehen. Das haben die aber gar nicht oft gemacht, die haben lieber vor sich hingestunken. Deshalb wurde auch das Parfüm erfunden, da hat man dann nach Parfüm und nicht nach Schweiß gestunken...
Vor der Therme standen alles so komische Vasen und Kisten, ich habe mich gewundert, was das wohl wieder war. Meine Mima hat dann erzählt das sind Urnen und Sarkophage. Die wichtigen Leute hat man früher in solchen Steinsärgen aufgehoben. Bei manchen die hier standen, war der Deckel offen. Ich habe auch ganz vorsichtig mal reingeschaut, aber es war nirgendwo mehr jemand zu Hause. Wohl auch besser so. Den Sarkophag von diesem Cäsar habe ich auch nirgendwo gefunden, war wohl doch kein sooo wichtiger Mann.
Übrigens - so eine Urne würde ich bestimmt auch toll als Blumenkübel bei Mimas Mama in Frankreich im Garten machen. Und später hätte die dann auch da gleich Platz.... AUA, jetzt hat mir die Mima schon wieder auf die Pfoten gehauen.
Der Taxi-Bus ist wieder in Richtung Civitavecchia gefahren, da wartet unsere Liberty auf uns. Die Fahrt war ruhig und um ganz ehrlich zu sein, ich habe die meiste Zeit davon verschlafen. Leo und ich waren ja auch gestern die halbe Nacht wach und haben Rosis schweinischen Geschichten zugehört. Zurück auf dem Schiff gab es wieder welche von den leckeren Cheesecake-Pops. Das ist Käsekuchen am Stil, den kann man sich im Café Promenade wenn man möchte rund um die Uhr holen, sind echt lecker die Dinger.
Heute hatten wir beim Auslaufen auch wieder einen richtig tollen Sonnenuntergang, den wir von unserem Balkon aus genießen konnten, danach haben wir den Tag ruhig ausklingen lassen. Unser Schiff hat heute abend auch ein bischen mehr geschwankt als sonst, ganz so als ob der Kapitän ein Bierchen zuviel hatte. Aber das lag wohl eher daran, das etwas windig war und die Wellen ganz schön hoch dabei. Aber uns macht das nichts aus, wir haben trotzdem gut gegessen und geschlafen.