Heraklion oder Die kaputten Steine von Knoppers

Nach einem guten Frühstück im Calypso sind wir alle vier aufgebrochen, uns Heraklion anzuschauen. So einen richtigen Plan hatten wir eigentlich auch noch nicht, der Himmel war etwas grau und es sah nach Regen aus. Das war aber so eigentlich nicht ausgemacht, wir haben Urlaub und Urlaub bedeutet Sonne. Okay, die hat sich heute ein bischen rar gemacht, aber nass geworden sind wir letztendlich auch nicht.

Vom Schiff runter hieß es erst mal wieder Busfahren, laufen war im Hafengelände nicht erlaubt. Und ich glaube meine Mima war das gar nicht böse drum, die läuft nämlich nicht soo gerne. Knuffel und mir kann das ja egal sein, wir werden eh getragen :)

Mima und ihre Mama wollten unbedingt nach Knoppers. Hä, ich Knoppers ist doch Frühstück und Frühstück hatten wir doch gerade erst – mann sind die Zwei vielleicht verfressen. Vor dem Hafengebäude standen Taxis, die haben angeboten einen nicht nur nach Knoppers zu fahren, sondern einem im Anschluß noch etwas die Stadt zu zeigen, das haben wir dann auch gemacht und sind zu einem netten älteren Griechen eingestiegen. Der hat uns die ganze Zeit rumgefahren und wollte auch erst ganz am Ende Geld haben, wenn er uns wieder am Hafen rausgeschmissen hat. Praktisch, so wussten wir, das der uns nicht unterwegs aussetzt. Der Leo ist ja nicht mit, sonst wäre das zumindest für den doch eine Überlegung wert gewesen. Aber so ging es dann erstmal raus aus der Stadt, etwas in die Berge hoch zu einem ersten Aussichtspunkt. Dort konnte Mima Fotos machen, sogar unsere AIDAaura hat man in Hafen liegen sehen.

Die Berghänge hier sind voll mit Olivenbäumen. Die Oliven sind erst grün, dann braun und dann schwarz und so kann man die dann ernten. Wenn die aber so schmecken wie schwarze Bananen, dann danke nein, möchte ich nicht probieren, pfui!

Über kleine Straßen, vorbei an Wasserleitungen die schon die Römer gebaut haben, sind wir dann in Knoppers angekommen, aber Frühstückchen gab es da dann doch nicht. Da waren ganz viele ganz kaputte alte Steine. Das wollten sich meine beiden Menschen also anschauen. Und am Eingang stand auch Knossos und nicht Knoppers, habe ich anscheinend mal wieder was falsch verstanden.

Also Knossos, eine Palastanlage, erbaut von den Römern um ca. 2100 v. Chr. - dreimal zerstört (u.a. durch Erdbeben) und wiederaufgebaut. Ca. 1200 v. Chr. wurde das ewige Wiederaufbauen aber aufgegeben. Ist wie beim Legospielen, wenn der doofe Bruder oder die nervige Schwester zum drittenmal alles kaputtgemacht hat, hat man schließlich auch keine Lust mehr!

Das das die Römer gebaut haben sieht man auch, die haben hier die gleichen XXL Blumentöpfe stehen, wie auch damals als Mima, Chris und ich in Rom waren.

Aber schön ist es hier schon, sogar Alpenveilchen haben wir gesehen, die wurden importiert zu der Zeit als Otto Rehagel in Griechenland Trainer war, damit der sich ein bischen heimisch fühlte. Hat aber wohl nicht funktioniert, der ist nämlich schon lange keine Nationaltrainer mehr, nur die Alpenveilchen sind geblieben.

Im Anschluß hat der nette Taxifahrer uns wieder in die Stadt gebracht. Die Griechen haben noch was mit den Römern gemeinsam, alle fahren wie wild durcheinander und das wichtigste Teil am Auto oder Moped ist eine laute Hupe.

Zurück in Heraklion sind wir erst an der alten Stadtmauer entlang gefahren und haben uns dann zwei orthodoxe Kirchen angeschaut, die alte und die neue Kathedrale.

Beide sind innen ganz dunkel. Also entweder die haben kein Geld für Strom da oder die haben das gemacht, damit man besser erkennen kann, wer während des Gottesdienstes mit dem Handy zockt oder Youporn schaut. Aber da drinnen hängen soviele goldene Bilder und Leuchter, da könnten die doch eigentlich was davon verkaufen wenn die Geld für Strom bräuchten.

Egal, wir haben die goldenen Bilder dagelassen und sind nochmal weitergefahren zum alten Fischerhafen. Von da aus konnten wir sogar schon wieder unsere Aura sehen, die wartete also schön brav auf uns. Hier im alten Hafen lagen ganz viele kleine Segel- und Fischerboote, das sah richtig hübsch aus.

Ein altes Fort stand da auch noch rum und an der Außenseite der Hafenmauern konnte man sehen, das die Wellen ganz schön hoch waren. Hoffentlich schaukelt das nicht so dolle heute und morgen.

Du Mima, schau mal ein Fahrrad. Damit könnten wir doch eigentlich das letzte Stück zur Aura selbst fahren und uns das Geld für die Taxifahrt sparen. Aber meine Mima hat mir nur einen Vogel gezeigt und gesagt, das macht man nicht, so was gehört sich nicht und so dolle müssen wir auch wieder nicht sparen. Dabei habe ich nur an die vielen leckeren Cocktails gedacht, die das gewesen wären.

Aber so sind wir dann doch alle wieder mit unserem netten Taxigriechen zur Aura zurückgefahren und natürlich hat der auch das Geld für seine Arbeit bekommen!

Zurück auf der Aura sind wir dann wieder an Deck gegangen um das Ablegen zu schauen, denn heute sollte es dann endlich auf See gehen, dazu sind wir schließlich auf einem Schiff. Die Sonne ging auch schon so langsam unter, aber diesmal ohne schönen Sonnenuntergang so wie gestern, dafür waren einfach zu viele Wolken

Kaum waren wir aus dem Hafen raus, fing die Aura auch schon ganz schön an zu schaukeln.Der Kapitän meinte wir haben Windstärke 8 und Wellen von 6 – 7 Metern, das bleibt jetzt auch heute Nacht noch so. Mir egal, so werden wir schön in den Schlaf geschaukelt. Dreien von uns macht das ja überhaupt nichts auch, aber unser kleiner Knuffel scheint noch nicht so ganz seefest zu sein. Der arme Kleine hat ausprobiert, wofür die hübschen blauen Tüten gut sind, die auf einmal überall hingen.