17. November 2016 Suezkanalpassage - Wir haben den Kanal voll
Schreck in der Morgenstunde: Um 5.30 Uhr ging auf einmal Mimas Vogelzwitscherwecker los. Ich glaub' ich träume, wir haben Urlaub! Ausschlafen, faulenzen, aber noch nicht noch früher aufstehen als sonst. Was soll das denn jetzt wieder? Meine Mima meint, wir sind jetzt im süssen Kanal und wollen den Sonnenaufgang ansehen und auch sonst wäre der Tag zu schade zum verschlafen.
Na gut, ich war ja eh wach, also sind Mima und ich hoch an Deck wo Mimas Mama uns schon gute Plätze ergattert hat. Knuffel ist lieber untengeblieben, der Arme ist immer noch ganz blass um die Nase, ich glaube ein Seebär wird aus dem wohl nicht mehr.
Eigentlich sind wir ja schon heute nach um drei in den Kanal eingelaufen, aber da war noch alles dunkel und man konnte noch nichts sehen, dafür ist jetzt der Sonnenaufgang mal so richtig schön
Der Suezkanal - so heißt der richtig - ist so was wie eine Abkürzung für die großen Schiffe, die von Asien nach Europa fahren, damit die nicht um ganz Afrika fahren müssen. Das spart Zeit und Geld. 193 km ist der lang und um den zu bauen hat man vor 150 Jahren 34000 Arbeiter und 1800 Kamele gebraucht.
Wir sind auf eine große Brücke zugefahren, die Suezkanalbrücke. 70 Meter ist die hoch, sieht ganz schön groß aus
Wieder an Deck sahen wir auf einmal hinter einem Sandberg viele Container auftauchen, das sah aus als ob das Containerschiff über Land fahren würde. Der Kapitän von unserer Aura erzählte, die „Pacific Ocean“ wäre das erste Schiff des nordgehenden Konvois. Hier im Suezkanal ist es nämlich so, dass nicht jedes Schiff kreuz und quer fahren darf, sondern die großen Dampfer müssen sich sammeln und dann im Konvoi durch den Kanal fahren. Der ist auch nicht so breit, daß die Schiffe sich überall entgegenkommen könnten. Das geht nur im bitteren See, und da kommen wir gleich hin.
Und dann sind uns wirklich ganze viele dicke Pötte entgegenkommen:
Die Dionne Leader, auch ein Autotransporter
Die Ningbo Expreß … CSCL Amerika … Adrian Maersk … alles große Containerriesen.
Danach kamen einige Massengutfrachter wie die Bunun Infinity... Tanker wie die Federica und ganz am Schluß mit großem Abstand noch ein Gastanker, die Lotos.
Auch ein paar Fischer mit ihren Nuss-Schalenbooten haben wir gesehen. Ganz stolz haben Sie uns ihren Fang gezeigt. Warte mal, ich geh' mal runter in unsere Kühlräume, da findet sich bestimmt auch der eine oder andere nette Fisch für's Abendbuffet. Da können wir ja dann vergleichen.... ätsch - unsere sehen aber schöner aus.
Und dann - mitten im Bittersee - gab es mal wieder einen dieser Momente, wo selbst ein vorlautes Erdmännchen mal die Klappe hält und einfach nur staunt und genießt.... eine Delphinmama mit ihrem Kleinen tauchte auf und die beiden spielten an der Wasseroberfläche, einfach nur schööööön. Wir haben die zwei beobachtet, bis sie dann irgendwann abgetaucht sind.
Raus aus dem Bittersee, ging es dann schon auf die letzten Kilometer Richtung Sues, wo der Kanal zu Ende war. Hier sah man dann auch, das ein Kanal künstlich gemacht ist, es ging schnurgeradeaus. Irgendwie sah das lustig aus - rechts war alles grün und bewohnt und direkt gegenüber links war nur Sand und Wüste.
Mima meint das liegt daran, das auf der rechten Seite noch ein zweiter kleiner Kanal langläuft, mit Süßwasser, damit die Menschen entlang des großen Kanals überhaupt da leben können.
Und dann waren da auch schon die ersten Häuser von Sues, der Stadt am Ende des Kanals, ein Zeichen dafür das die schöne Passage nun so langsam zu Ende geht. Eigentlich wäre es doch schön, jetzt einfach zu drehen und nochmal zu fahren, aber meine Mima meint, im Laufe der nächsten Tage kommen noch ganz viele andere tolle Sachen. Sie hat mir sogar versprochen, ich würde noch Kamele sehen. Wieso Mima, wenn ich ein Kamel sehen will muss ich doch nur dich..... den Rest denkt euch mal lieber... ihr wisst schon... meine armen Erdmännchenohren...
Auf Reede vor Suez lag noch ein anderes Kreuzfahrschiff - die Shahd Cleopatra. Sieht doch richtig gemütlich aus und Platz drauf scheint auch noch zu sein.
Du Mima, deine Mama schläft doch immer sooo laut, daß wir anderen drei nicht schlafen können. Wir könnten doch eigenlich für deine Mama da eine schöne große Kabine reservieren. Da stört sie keinen und wir haben endlich unsere Ruhe!