Morgens um 5 klingelte der Wecker. Was für eine unchristliche Uhrzeit. Nützt aber nichts, schließlich wartet in Kiel die MSC Poesia auf uns. Also rauf auf die Bahn. Wetter war prima, gut durchgekommen sind wir auch. Nicht mal am Elbtunnel war Stau. So waren wir nach einer gemütlichen Fahrt um halb zwölf mittags an der Halle, in der unser Auto die nächsten vierzehn Tage auf uns warten würde. Ein Shuttlebus brachte uns zum Ostseekai, wo neben der Poesia auf die Aidacara festgemacht hatte. Trotz der vielen Leute ging der Check-in auch diesmal wieder schnell und reibungslos und um kurz nach dreizehn Uhr betraten wir zum erstenmal unser neues Zuhause für die nächste Zeit.

 

Unsere Kabine war noch nicht fertig, also ging es erstmal ins Buffetrestaurant „Villa Pompeiana“ auf eine kleine Stärkung und – viel wichtiger – auf einen Kaffee. Dann war es auch schon 14 Uhr und wir konnten unsere Kabine 12192 auf Deck 12 ziemlich am Heck beziehen. Der erste Eindruck – klein, wie halt auf Schiffen üblich, aber mehr als ausreichend, sauber, die Betten sahen auch bequem aus. Mit 90 cm zwar ungewohnt für jemanden, der 1,40 m gewöhnt ist, aber wenn ich rausfalle, werde ich das schon merken :) Und das schönste ist der eigene Balkon. Zwei gemütliche Stühle, ein kleiner Tisch, so lässt sich das Leben genießen.

 

Wir haben dann auch erstmal eine ganze Weile draußen in der Sonne gesessen, dem Treiben im Hafen zugesehen. Zwischendurch sind auch die Koffer gekommen, schnell ausgepackt, dann hat man das schonmal hinter sich. Irgendwie sind die Schränke zuhause aber auch größer, aber geht schon. Draußen glitt die Color Magic am Balkon vorbei und kurz darauf auch die „Ocean Majestey“ die am Citykai festgemacht hatte. Dann hörten wir drei dumpfe Töne, das Zeichen, das auch die AIDAcara ausläuft. Schon interessant zu sehen, wie sie rückwärts vom Liegeplatz freikommt und sich dann ganz langsam im Hafenbecken dreht

Leider konnten wir das Ablegen nicht bis zum Ende beobachten, denn unüberhörbar rief ein durchdringend schriller Ton zur obligatorischen Sicherheitsübung.

Wir uns also unsere schicken Schwimmwesten geschnappt - wieso eigentlich, Fett schwimmt doch eh' oben??? - und zu unserer Sammelstation im Restaurant gegangen. Bei solchen Gelegenheiten sieht man doch, wieviele Leute eigentlich auf so einem Dampfer sind, sonst verläuft sich das ja immer ganz gut.

Die Übung war routiniert und professionell gemacht, dauerte auch nicht allzulange. Strategisch günstig haben wir uns direkt am Ausgang positioniert und waren auch relativ schnell wieder auf der Kabine und unserem süssen kleinen Balkon.